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Gemeinsam nach
Schätzen graben
Die
Kirchgemeinden Neunkirch und Gächlingen haben am letzten Sonntag im Mai mit
dem „Schatzkistenfest“ gezeigt, was Zusammenarbeit bewirkt: fröhliche
Gesichter und neue Begegnungen.
Aus beiden Dörfern füllten Familien, Gemeinderäte,
regelmässige Kirchgänger und neue Besucher die Gächlinger Kirche. Begleitet
von einem Saxophon-Trio der Mitenandband sangen sie „Lasst uns miteinander
singen, beten, loben den Herrn“. Pfarrerin Eva Baumgardt und Pfarrer
Christian Stettler hoben Schätze aus einer grossen Kiste und erklärten
damit, was ihnen persönlich am Herzen liegt. Mit Brot, Wein und Öl zeigte
die Neunkircher Seelsorgerin, dass Gott schenkt, was wir zum Leben brauchen.
Eine Rose symbolisierte die Feste, die im Lauf eines Jahres in der Kirche
gefeiert werden. Beide zeigten die Bibel, aus der sie persönlich Schätze
hoben und Antworten auf Lebensfragen fanden. Anhand von Wanderschuh,
Rucksack und Feldstecher verglich Pfarrer Stettler seinen Weg als Christ mit
einer Wanderung, die nur mit passender Ausrüstung zum Ziel führt.
Der
Toggenburger Pfarrer Hans Jörg Fehle begleitete die Planungs-Gespräche des
letzten Jahres, die zwischen den Verantwortlichen der beiden Kirchgemeinden
geführt wurden. Am Startfest machte er Mut zum genauen Hinhören und
Nachfragen. Dass Einigkeit manchmal erst nach einem Prozess möglich ist,
gehört zu den Erfahrungen, die schon die ersten christlichen Gemeinden
machen mussten.
Festlich klang es von der Orgel-Empore, wo Maja van der
Waerden mit dem Trompeter Christian Salvisberg die Feuerwerksmusik von
Händel, ein Menuett von J.S. Bach und eine Bourée von J.A. Hasse erklingen
liess. Vertreterinnen aus beiden Kirchenständen gestalteten eine gemeinsame
Fürbitte.
Pizza und Spiele
Ungezwungene Gespräche entwickelten sich beim Apéro im
schönsten Sonnenschein, beim Anstehen für die Holzofenpizza oder an den
Festtischen auf der Wiese vor der Kirche. Für Stimmung sorgten die „Namib
Marimbas“ mit selber gebauten Rhythmusinstrumenten und fröhlichem Gesang.
Das perfekt organisierte Bastelzelt von Monika Wieser und Team füllte sich
mit Kindern, die eine persönliche Schatzkiste verzierten, essbare Ketten
auffädelten und Seifen formten. Begleitet von Jungscharleitern starteten
vier Gruppen mit Spaten und Schaufeln, um einen echten Schatz zu heben, den
sie anhand eines Schatzplanes suchen mussten. Mit etwas Glück konnten vier
Gewinner den Schatz auf einem grossen Plan erraten und einen schönen Preis
auswählen.
Eine beachtliche Zahl von Neunkirchern hatte sich zum Fest
nach Gächlingen aufgemacht. Es bleibt
zu hoffen, dass auch an einem normalen Sonntag die Kirchgänger den Weg ins
andere Dorf finden. Denn ab dieser Woche werden Gottesdienste, Unterricht
und Seniorenanlässe zusammengelegt und finden mal im einen, mal im anderen
Nachbardorf statt.